Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil wenn es um die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Hunde geht. Als Züchter und Hundesportler, sehen wir es als unsere Pflicht, uns sehr ausführlich mit dem Thema Hundefutter zu beschäftigen.
Verschiedene Ernährungsformen erheben für sich den Anspruch die einzig Richtige zu sein. Inzwischen ist zu dem Thema ein regelrechter Glaubenskrieg entstanden an dem wir uns nicht beteiligen werden. Jede Form der Ernährung hat Vor- als auch Nachteile, die jeder für sich selbst abwägen muss.
Wir haben uns aus verschiedenen Gründen für Trockenfutter entschieden.
Die Auswahl an Trockenfutter ist unglaublich groß. Viele Hundehalter sind mit der großen Auswahl einfach überfordert und vertrauen den Werbeaussagen der Hersteller, ohne zu wissen, was sie ihrem Hund da eigentlich genau füttern.
Aber wie erkennt man jetzt welches Futter gut und welches weniger gut ist?
Gerne berate ich sie ausführlich bei der Auswahl des richtigen Futters für Ihren Hund.
Da viele Hersteller die Möglichkeiten der Deklaration geschickt ausnutzen können minderwertige Inhaltsstoffe für den Verbraucher werbewirksam dargestellt werden. Daher soll das hier ein grober Leitfaden sein, wie man mit einem Blick auf die Verpackung, einen Eindruck von der Qualität des Futters bekommen kann.
Auf der Unterseite Nähr- und Inhaltsstoffe beschäftigen wir uns dann etwas mit den Inhaltsstoffen und deren Bedeutung.
Deklaration:
Ein wichtiger Hinweis auf die Qualität, gibt uns die Verpackung wo die Inhaltsstoffe aufgelistet sind.
Dabei gilt:
- Nur Angaben auf der Verpackung direkt sind glaubwürdig. Angaben auf Prospekten, im Internet usw., sind oft ungenau oder falsch.
- Bei Futtersorten aus Amerika, Kanada usw. nur den Originaltext verwenden um Übersetzungsfehler auszuschließen.
- Jede einzelne Zutat sollte aufgelistet sein. Die Auflistung erfolgt nach Gewicht des Inhaltsstoffes in absteigender Reihenfolge.
- Da Hunde Fleischfresser sind, sollte Fleisch an erster Stelle stehen.
- Den Futtermittelherstellern ist es leider erlaubt, jede Form eines Stoffes getrennt anzuführen.
Ein Beispiel von einer Verpackung:
Hühnerfleisch, Weizenmehl, Weizenkleie, Gerste, Mais
Fleisch steht hier zwar an erster Stelle, zählt man aber die Formen des Getreides zusammen, überwiegen diese den Fleischanteil. -> Der Hauptbestandteil dieses Futters ist Getreide, obwohl Fleisch an erster Stelle steht!
Daher bestehen viele Futtersorten zu einem großen Teil (60-90%) aus Getreide. Die Hersteller umgehen einfach die Analyse, indem sie alle Getreidesorten einzeln auflisten. Hier ist es dann möglich Fleisch an erste Stelle zu setzen. Gesamt betrachtet überwiegt aber der Getreideanteil.
Die Sache mit dem Fleisch:
Wir haben jetzt also ein Futter gefunden, wo Fleisch an erster Stelle steht und auch die Sache mit dem Getreide, falls überhaupt vorhanden, sieht schon einmal gut aus.
Doch nicht überall wo wir Fleisch vermuten, ist es auch wirklich enthalten.
Ein paar Beispiele von Bezeichnungen auf der Verpackung:
Truthahn, Huhn, Lamm (ohne dem Wort “Fleisch”)
Sind/können Nebenerzeugnisse/Schlachtabfälle sein = kein oder wenig verwertbares Protein. Handelt es sich um Nebenerzeugnisse, muss dies nicht extra aufgeführt sein. (hier bitte auf das jeweilige Futtermittelgesetz des Herstellerlandes achten!)
Truthahnmehl (ohne dem Wort “Fleisch”)
Sind/können getrocknete Nebenerzeugnisse/Schlachtabfälle sein
Truthahnfleisch, Hühnerfleisch usw…
Hier handelt es sich wirklich um Fleisch. Allerdings gewogen VOR der Trocknung. Ein Fleischanteil von 70% verringert sich nach der Trocknung auf etwa 30%
Getrocknetes Truthahnfleisch, Hühnerfleischmehl usw…
Bei diesen Angaben handelt sich auch um Fleisch, hier allerdings nach der Trocknung gewogen. Daher stimmt auch die Gewichtsangabe.
Bei Futtersorten die in Amerika oder Kanada hergestellt werden, verhält es sich umgekehrt. Steht hier Chicken, Turkey usw., dann handelt es sich hierbei auch wirklich um Fleisch. Diese Länder haben ein anderes Futtermittelgesetz!
Es gilt:
- Futter aus hochwertigen Zutaten wird zu einem größeren Teil vom Körper verwertet. Die Futtermenge pro Tag ist geringer und der Körper wird weniger belastet. D.h. je mehr Futter notwendig ist, desto schlechter die Qualität.
- Die Quelle des Fleisches muss angegeben sein. (Huhn-, Truthahn-, Lamm-, Fischfleisch)
- Es muss Fleisch, und nicht Nebenerzeugnis heißen und sollte an erster Stelle der Deklaration stehen
- Hochwertiges Eiweiß ist lebenswichtig. Der Hund benötigt es für Wachstum, Muskulaturbildung, Haut und Fell und Stoffwechsel.
- Es kommt hierbei nur auf die Eiweißqualität an.
- Wenig Getreide – Wenn Getreide, dann am besten Vollkorngetreide
- Ein zu hoher Anteil an Getreide verursacht Probleme beim Hund. Die Produktion der Enzyme zur Verdauung von Getreide überfordert die Bauchspeicheldrüse weil die Verdauung des Hundes auf große Menge an pflanzlicher Nahrung gar nicht eingestellt ist.
- Hochwertige Fettlieferanten: Hühnerfett, Lammfett, Fischöl
- Natürliche Konservierungsstoffe (Vitamin C, Vitamin E, Kräuterextrakte)
- Je geringer die Tagesration, desto besser die Qualität des Futters
Fazit:
Das beste Futter gibt es nicht.
Bei jedem Futter müssen Abstriche gemacht und Prioritäten gesetzt werden. Sie als Hundehalter müssen das für Ihren Hund entscheiden. Sie treffen jeden Tag die Entscheidung für Ihren Hund, welches Futter (Qualitätsfutter oder minderwertiges Futter) er bekommt, und ob er dadurch seine Gesundheit und auch Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter erhalten kann.
Unsere Hunde, sowohl in der Zucht, als auch im Sport, bekommen nur hochwertiges und getreidefreies Futter. Sie danken es uns mit Gesundheit, Leistungsbereitschaft, hervorragender Muskulatur und glänzendem Fell.
Wir können dadurch auch auf Zusatzfuttermittel wie Mineralien, Karottenpellets, verschiedenste Pulver oder ähnliches komplett verzichten.
Sehr gerne stehen wir mit Ratschlägen zur Ernährung zur Seite und beantworten gerne alle Fragen zu diesem Thema.
Für Fragen zur Ernährung schreiben Sie eine Mail an info@4uniquedogs.com oder nutzen das Kontaktformular.
Wir haben uns über die Ernährung unserer Hunde sehr viele Gedanken gemacht. Die vorangegangenen Zeilen spiegeln alleine unsere Meinung und Erfahrungen zu dem Thema wieder. Ich erhebe hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder 100%ige wissenschaftliche Richtigkeit.